Hamostaseologie 1985; 05(01): 32-41
DOI: 10.1055/s-0038-1655097
Originalarbeiten
Schattauer GmbH

Erworbene Thrombozytenfunktionsstörungen

W. Schneider
1   Medizinische Klinik und Poliklinik, Universität Düsseldorf
,
R. E. Scharf
1   Medizinische Klinik und Poliklinik, Universität Düsseldorf
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Publication Date:
22 June 2018 (online)

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Zusammenfassung

Erworbene Thrombozytenfunktionsstörungen sind außerordentlich häufig und können bei zahlreichen, ganz unterschiedlichen Erkrankungen sowie unter Therapie mit den verschiedenartigsten Medikamenten auftreten. In der Mehrzahl der Fälle handelt es sich um extrinsische Störungen, deren Pathogenese noch weitgehend unklar ist. Vor allem bei malignen Erkrankungen wie akuten und chronischen Leukämien sowie anderen myeloproliferativen und myelodysplastischen Syndromen können sich extrinsische und intrinsische Komponenten zu einem komplizierten Bild überlagern und zu bedrohlicher Blutungsneigung führen. Häufig spielen hierbei Gerinnungsstörungen eine wichtige zusätzliche Rolle.

Während in der Diagnostik klinisches Bild, Familienund Eigenanamnese, Blutungszeit und Plättchenzahl sowie der Ausschluß von Gerinnungsstörungen wichtig sind, besteht die Therapie vorwiegend in einer Behandlung der Grunderkrankung oder Absetzen des auslösenden Medikamentes. Nur in seltenen Fällen ist eine Thrombozytensubstitution erforderlich.